In dem Modell bieten 4 produzierende Konkurrenz-Unternehmen (A, B, C und D) jeweils max. 3 Produkte (P1, P2 und P3) in unterschiedlichen Mengen auf den internationalen Märkten an. Die Mengen sind abhängig von den jeweiligen Produktions-/Anlagenkapazitäten der Unternehmen, die in dem Modell auf- oder abgebaut werden können.
Bei den 3 Produkten handelt es sich um sogenannte Substitutionsgüter, d.h. ein Produkt kann jederzeit durch eines der anderen Produkte ersetzt werden (wie z.B. Butter durch Margarine). In dem Modell besteht somit eine starke Substitutionsbeziehung zwischen den Produkten und damit auch eine (stark) positive Kreuzpreiselastizität der Nachfrage. Hiernach zieht eine Preissenkung (Preiserhöhung) eines Produktes automatisch eine verminderte (erhöhte) Nachfrage bei den anderen Produkten nach sich. Die Konkurrenz reagiert zeitlich verzögert auf die Nachfrageänderung und verändert ebenfalls die Preise und somit indirekt die Nachfrage. Dieser Prozess wiederholt sich ständig aufgrund der im Modell bestehenden Wechselwirkungen im Sinne einer Endlosschleife: Auf jede Aktion erfolgt eine Reaktion!
Die Preiselastizität ist recht hoch in dem Modell (-3). Die Preiselastizität zeigt an, welche relative Änderung sich bei der Angebots- bzw. Nachfragemenge ergibt, wenn eine relative Preisänderung eintritt. Je höher die Preiselastizität ist, desto stärker reagiert die Menge (hier Nachfrage) auf den geänderten Preis.
Wie schnell sich die Kunden bei einer Preisveränderung jedoch für eines der günstigeren Produkte entscheiden, hängt auch von der Eignung der Produkte pro Anwendungsfeld ab. In dem Modell sind 3 unterschiedliche Anwendungsfelder (AF1, AF2 und AF3) enthalten. Die 3 Produkte eignen sich jeweils unterschiedlich gut für die Anwendungsfelder. Der Kunde bevorzugt nur dann ein anderes Produkt, wenn die Preisdifferenz groß genug ist und damit ein vordefinierten Schwellenwert pro Anwendungsfeld überschritten wird. Nur in diesem Fall nimmt der Kunde die geringere Eignung des Produktes für das Anwendungsfeld aufgrund des als groß genug empfundenen Preisvorteils in Kauf.
In dem Modell können die Produktions-/Anlagenkapazitäten der Unternehmen sowie die Marktentwicklungen (in Europa und weltweit) als Stellregler variiert werden. Die anderen Größen (z.B. Nachfrage und Marktpreise) ergeben sich daraufhin automatisch auf Basis der o.g. Mechanismen.
Für Unternehmen kann das Modell als Entscheidungsgrundlage für zukünftige Investitionen in zusätzliche Produktions-/Anlagenkapazitäten genutzt werden. Da die Kosten der 3 verschiedenen Produkte gleich hoch sind, sollte möglichst in Produkte mit den zukünftig höchsten Marktpreisen investiert werden.
Die Abbildungen oben und unten zeigen das Gesamtmodell. Der Unterschied zwischen den Abbildungen besteht darin, dass in der Abbildung unten sogenannte Cluster aktiviert wurden, ...
... um das Modell übersichtlicher zu gestalten. Die Cluster (bzw. Filter) können über Menu - Ansicht - Cluster/Filter aktiviert und deaktiviert werden.
Pro Unternehmen können die Produktions-/Anlagenkapazitäten für die unterschiedlichen Produkte verändert werden - ebenso die tatsächlich produzierten Mengen, die jedoch über die Anlagenkapazitäten gedeckelt werden. Die Unternehmen können somit bewusst weniger als möglich produzieren, um das Angebot künstlich zu verknappen und somit den Marktpreis stabil bzw. möglichst hoch zu halten.
Die Nachfragemengen aus den unterschiedlichen Anwendungsfeldern sind von den Marktentwicklungen (in Europa und weltweit) abhängig. Hieraus ergeben sich die Nachfragewerte der einzelnen Produkte sowie die Gesamtnachfrage.Die Marktentwicklungen (in Europa und weltweit) können als Stellregler im Modell verändert werden.
Über die Schwellenwerte pro Anwendungsfeld wird definiert, wie hoch die Preisdifferenz und somit der Preisvorteil sein muss, damit ein Kunde auf ein Produkt mit einer geringeren Eignung für das Anwendungsfeld wechselt. Die Abbildung oben zeigt die Nachfrageänderung für das Produkt P3 im Anwendungsfeld AF3.
Diese Abbildung zeigt die Nachfrageveränderung aller Produkte (P1, P2 und P3) im Anwendungsfeld AF3.
In dem Modell investiert das Unternehmen C exemplarisch in neue Produktions-/Anlagenkapazitäten. Die neuen Produktions-/Anlagenkapazitäten für das Produkt P1 stehen Anfang 2020 zur Verfügung und werden gleich zu 100 % d.h. unter Volllast genutzt.
Über die Investition des Unternehmens C wird die im Markt bestehende Gesamt-Produktionskapazität und somit auch die Angebotsmenge für das Produkt P1 mehr als verdoppelt. Dies führt zu einem kurzfristigen Preisverfall, der sich erst mittelfristig durch die stetig steigende Nachfrage erholt.