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Comments (3)

danielleu@i* replies Kai Neumann

Die Nichtnutzung von Systemdenken ist erschreckend.
Mit obigem Verhalten erhalten die Demonstranten nur öffentliche Aufmerksamkeit und vielleicht persönliche Genugtuung ("ich hab was getan", "denen haben wir's gezeigt").
Andere stakeholders tragen die Kosten dieses Verhaltens.
Sollten wir eine Systemdenker-Partei gründen? Geht wohl viel zu lange, bis wir die Regierung übernehmen ..
Deshalb: Diese Website und besonders diese Webseite massiv bewerben. Erst wohl mal bei den Massen-Medien.
Kai Neumann

Kai Neumann

Noch mal deutlich: Die Landwirte protestieren dafür, die Kosten senken zu dürfen, nicht um anständige Preise. Damit demonstrieren sie dafür, dass die Lebensmittelindustrie weiter billig von ihnen einkaufen wird und die Gewinnen einstreichen kann, denn der Preis bei den Verbraucher*innen ist im wesentlichen von den Kosten entkoppelt der Preis, den der wenige Wettbewerb und die Kaufkraft hergeben. Die Politik stellt sich nur um des politischen Kapitals dahinter, aber die Verbraucher*innen haben es nicht kapiert. Sie wollen nur gegen etwas sein - verstehen aber nicht, dass sie selbst mit dem Einkauf von Billigprodukten das Problem sind, und nicht nur die, die der Sozialstaat nicht ausreichend und sei es durch Mindesteinkommen stützt kaufen billig, sondern auch die, die das ausreichende Geld lieber für anderes Zeugs ausgeben. Hier aus der heutigen Elbvertiefung:

"Radikale auf Kaffeefahrt
In der Nacht zum 10. Februar blockierten Demonstranten eine Druckerei in Ahrensburg – und verhinderten die Zustellung Tausender Zeitungen. Die Polizei ließ sie gewähren. Lesen Sie einen Auszug aus dem Artikel von Tom Kroll und Christoph Heinemann.
Kurz vor 1 Uhr brach der Streit aus. 60 Demonstranten hatten sich im Industriegebiet von Ahrensburg vor einer Druckerei versammelt, mit Traktoren, Lastwagen und Autos blockierten sie die Einfahrten – so wird es später ein Sprecher der Polizeidirektion Ratzeburg erzählen. Sie wollten den Betrieb blockieren, weil ihnen – das sagen sie selbst – die Berichterstattung der Zeitungen, die dort gedruckt werden, nicht gefiel. Außerdem richtet sich die Wut der Demonstranten auch gegen die Bundesregierung und deren Agrarpolitik.

Es war die Nacht von 9. auf den 10. Februar, und während die Druckerpressen die aktuellen Ausgaben von Bild, Welt am Sonntag, Süddeutscher Zeitung und Hamburger Abendblattdruckten, wärmten die Demonstranten an Feuertonnen ihre Hände. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an, auch die Feuerwehr Ratzeburg kam mit einem Einsatzwagen. Lautsprecherdurchsagen der Polizei schallten durch die Nacht.

Gegen 1 Uhr erklärten Polizeibeamte die nicht angemeldete Demonstration für aufgelöst. Die meisten Teilnehmer verließen nach und nach den Versammlungsort – und versuchten die, die bleiben wollten, zum Einlenken zu bewegen. Vor den Werkstoren kam es zu lauten Diskussionen – so wird es eine Teilnehmerin später am Telefon erzählen. Sie sagt: Einige ihrer Mitstreiter seien »nicht verhandlungsbereit« gewesen.

Am Ende blieben 15 bis 20 Demonstranten stehen. Und die machten Ernst: Als gegen 3 Uhr Lastwagen das Firmengelände verlassen wollten, verstellten ihnen die Blockierer den Weg. Zeitungen im fünfstelligen Bereich, wie ein Sprecher des Axel-Springer-Unternehmens angibt, konnten nicht ausgeliefert werden."

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