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Beschreibung

Ein paar Gedanken zum Thema Fleischkonsum und seine Folgen (vielleicht ein wenig einseitig, da von einem Vegetarier bearbeitet ;-)

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Kommentare (5)

bjuhre

Freut mich, dass mein Modell hier auf so reges Interesse stößt. Wer es für eigene Weiterentwicklungen haben möchte, um noch ein paar der vielleicht fehlenden Argumente einzubauen, dem schicke ich gerne die Datei. Bitte einfach bei Interesse eine eMail an post (at) berndjuhre (punkt) de senden.
Kai Neumann

Kai Neumann antwortet Ulli Lorenz

Rein technisch auf die Ergebnisse geschaut: Fleischkonsum ist in etlichen ausgleichenden Wirkungsschleifen. Mehr davon führt zu weniger, was auch heißt, dass weniger die Möglichkeit für mehr eröffnet. Daher ist fast alles, was kurzfristig wirkt, langfristig gegenteilig. Fleischkonsum ist die Nachfrage für Massentierhaltung, diese führt zu Skandalen, das führt zu weniger Fleischkonsum, dass zu weniger Massentierhaltung, zu weniger Skandalen,  ... usw.. Die Balkendiagramm-Analyse von Fleischkonsum erlaubt ja für die Einflüsse nach 'Show why' zu fragen und dort zeigen die Loops dann die negative, also relativierende (ausgleichende) Wirkung.
Ulli Lorenz

Ulli Lorenz

Ein paar Beobachtungen:
1. schaut man die Insight matrix an (Fleischkonsum), dann ist die Massentierhalten ein negativer Faktor... das ändert sich aber (also sich selbst postitiv verstärkender loop). Warum aber am Anfang negativ? Vielleicht macht es Sinn die Massentierhaltung ins Zentrum zu rücken und zu schauen, wovon diese abhängt - sie wird ausschließlich vom Fleischkonsum getrieben. Ich denke aber, hier spielt der Profit noch eine wichtige Rolle. Denn die Frage ist ja auch - wie immer beim Marketing eigentlich - woher kommt die Nachfrage? Und da wird die Verkaufs- und Gewinnabsicht der Produzenten eine große Rolle spielen. Zurück zu der ersten Frage: die Antwort geben diese beiden Ketten:
(4): Massentierhaltung -+> Betrugsmöglichkeiten -+> Fleischskandale --> positives Image -+> Fleischkonsum (-5.45)
(5): Massentierhaltung -+> Seuchengefahr -+> Antibiotikaeinsatz -+> Fleischskandale --> positives Image -+> Fleischkonsum (-5.45)
DIese beiden Pfade werden durch den dominanten loop in mittlerer Verzögerung kompensiert. Hier ist aber meiner Meinung nach (trotz Vegetarier-Dasein) das Modell unausgewogen in seinen Argumenten.
2) Der Fleischkonsum verstärkt sich selbst langfristig... das ist mit den o.g. skizzierten Fleischskandalen eigentlich nur schwer möglich... das wäre mal zu checken...
3) grundsätzlicher Natur... es drängt sich mir der Eindruck auf, das Modell ist nicht "erklärend" sondern "verursachend" aufgebaut. Ganz konkret: aus Massentierhalten gehen ganz viele Pfeile raus und kommen kaum Pfeile rein...spricht dafür, dass eher die Folgen gemodelt wurden, als die Ursachen... ist nicht schlimm, nur interessant zu beobachten.

Grundsätzlich finde ich das Model aber schon sehr spannend und gut gemacht. Und weiter entwickeln kann "mensch" ja immer.
Michael Nesser

Michael Nesser

Interessant ist, dass eine "Aufklärung über gesunde Ernährung" anscheinend überhaupt keine Rolle spielt. Die Gesamtwirkungsstärke des Faktors liegt in der Erkenntnis-Matrix (Gesamtnutzen) beim Nullpunkt. Der Preis scheint hingegen der wirkungsvollste Hebel zu sein (liegt bei +5 %)?! Dies passt ganz gut zur aktuellen Diskussion rund um die Lebensmittelverschwendung in Deutschland. Jahr für Jahr landen in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von circa 25 Milliarden Euro von der Lebensmittelherstellung bis zum Privathaushalt im Müll. Um diese Menge zu transportieren, sind 275.000 Sattelschlepper notwendig. Hintereinander gestellt ergibt das die Strecke von Düsseldorf nach Lissabon und zurück. Hinzu kommen weitere ein bis zwei Millionen Tonnen Lebensmittelverluste, die in der Landwirtschaft entstehen (Quelle:  http://www.vz-nrw.de/lebensmittelverschwendung). Fleisch ist übrigens mit 11 % dabei. Die verlorene Wertschätzung für Lebensmittel scheint somit ein Hauptproblem zu sein und sicherlich somit ein interessanter Faktor für das Modell. Aber führt ein höherer Preis automatisch zu einer geringeren Massentierhaltung? Dies bezweifel ich doch sehr. Warum sollte jemand auf Gewinnmaximierung verzichten. Vielmehr müsste das Konsumverhalten und somit die Nachfrage verändert werden und somit (wenn überhaupt Fleisch dann) das "richtige" (Bio-)Fleisch nachgefragt werden. Aber wie kann das erreicht werden, wenn nicht über Aufklärung???? Und warum wird in dem Modell nicht zwischen Bio-Fleisch und Fleisch aus Massentierhaltung unterschieden?
Kai Neumann

Kai Neumann

Cooles Modell. Fehlen nur noch ungesättigte Fettsäuren und Vitamin B12 für das Hirnwachstum und wenn es eine Auswertung via Matrix geben soll ein Sammelfaktor für den Gesamtnutzen, in den dann Nährstoffe, Preis, Umwelt, Ethik gewichtet zusammenlaufen können, oder?

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